Ich bin auf ein sehr interessantes Buch gestossen, in dem beschrieben wird, dass Vernetzung oft wichtiger ist als das blosse Erschaffen von Inhalten:

The Content Trap by Bharat Anand

Warum hat Apple im PC Markt das Nachsehen gegenüber Microsoft, obwohl die Hardware so stylish ist und die Software so makellos funktioniert (hat)?

Warum war Apples iPod so erfolgreich?

Warum haben die Musiklabels jahrelang die Chancen von mp3 übersehen und sich stattdessen  darauf konzentriert, illegale Downloads juristisch zu verfolgen?

Das sind einige der Fragen, die Anand aufwirft und ausführlich beantwortet. Der Grundtenor lautet, dass viel wichtiger als der Inhalt ( zB ein stylisches Produkt) ist, in welchem Kontext sich das Produkt befindet und wie die Vernetzungen sind.

Apple hat für seine Desktops ein relativ geschlossenes System gefahren und war damit dem offenen System von Microsoft weit unterlegen in der Konsumentengunst. Der iPod hingegen war mit der extra dafür eingeführten Software iTunes bestens vernetzt und damit seinen Konkurrenzprodukten weit voraus.

Im Vorbeigehen beschreibt er, dass Musik, respektive mp3s, für viele Industrien ein sogenanntes complement ist. Sei es Apple mit dem iPod oder zB  Breitband Internet Anbieter, deren Geschäftsmodell darauf fusst, dass ihre Kunden viel Musik konsumieren. Gleichzeitig sind diese Companies darauf bedacht, dass die Musik möglichst billig angeboten wird, damit die Nachfrage hoch bleibt und mehr Geld für iPods und Flatrate übrig bleibt.

Erst einmal nicht so erfreuliche Einsichten für mich als Musiker und Labelbetreiber. Aber zum einen ist es sehr spannend, in die Tiefe gehende Analysen unseres Biotops zu lesen. Und zum Anderen er zeigt immer wieder Wege und Richtungen auf, Inhalt und Vernetzung zukunftsweisend zusammenzuführen. Dabei fallen auch hin und wieder Brotkrumen in Formen von Ideen für Micro-Businesses ab – so würde ich zumindest mein fröhliches auf der Bühne Stehen und hin und wieder Platten Produzieren nennen.

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